Warum es wirklich wichtig ist Überschriften richtig anzulegen Markus 22. August 2021

Warum es wirklich wichtig ist Überschriften richtig anzulegen

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Wir waren doch schon alle mal in der Situation, dass wir einen Text geschrieben haben und uns optisch die Überschriften zu groß oder zu klein vorkamen. Die Versuchung ist groß, besonders bei vorgegebenen Layouts – sogenannte Presets – einfach eine andere Überschriftsgröße zu nehmen, auch wenn sie eigentlich gar nicht passt. Aber halt ein! Denn Google mag das gar nicht. Und die Gründe sind auch nicht unbedingt die, die man dir vielleicht schon einmal erzählt hat.

Überschriften richtig ebnen

Wenn wir einen Text schreiben, egal ob in Word oder auf einer Webseite, verwenden wir irgendwann einmal Überschriften. Und die folgen eigentlich einfachen Regeln. Den Titel, also Hierarchie 1, gibt es nur ein einziges Mal. Danach folgen Hierarchie 2, 3, und so weiter. Hierarchien dürfen wieder rauf, sie dürfen sich doppeln, aber eines dürfen sie niemals! Sie dürfen andere nicht überspringen.

Die Struktur von Überschriften darf demnach wie folgt aussehen:

  1. Überschrift 1
    1. Überschrift 2
    2. Überschrift 2
      1. Überschrift 3
    3. Überschrift 2

Was man aber keinesfalls machen sollte ist das hier:

  1. Überschrift 1
      1. Überschrift 3
    1. Überschrift 2
    2. Überschrift 2
  2. Überschrift 1

Einerseits darf auf Überschrift 1 keine 3 folgen und am Ende doppelt sich Überschrift 1 auch noch. Beides fatal! Aber warum eigentlich?

Bitte keine hübsche Überschrift?

Früher war es für Google sogar wichtig, dass höhere Überschriften eine größere Schrift haben als niedrigere und, dass sie sehr gut lesbar sein müssen. Diese Kriterien sind mittlerweile eher zweitranging. Auch Google hat verstanden, dass Überschriften oft Designelement sind und entsprechend flexibel im Aussehen sind.

SEO is the Keyword

Okay, Entschuldigung für das Wortspiel. Aber es ist oft der erste Reflex. Google straft Seiten in ihrem Ranking ab, wenn die Texte in den Überschriftshierarchien springen, wie in unserem zweiten Beispiel. Oft ist das Argument, die fehlende Lesbarkeit. Und das ist auch nicht falsch. Denn je leichter ein Text für Leute lesbar ist, desto größer das potenzielle Publikum, das es erreichen kann. Das denkt sich auch Google und schickt mehr Leute auf leichter lesbaren Seiten.

Man kann also sagen, dass Überschriften primär für den Leser sind und Google eher die allgemeine Lesbarkeit bewertet als die Keywords in einer Überschrift. Dazu hat Google Search Central ein Video veröffentlicht, um genauer darauf einzugehen: https://www.youtube.com/watch?v=QG2BoWRhb0k

Viele Keywords in den Überschriften

Häufig wird empfohlen Keywords in die Überschriften zu setzen. Auch wenn es überhaupt keinen Sinn ergibt. Davon können wir aber nur abraten. Ein paar Mal, wenn es logisch ist, sollten Keywords fallen. Bevorzugt auch als Synonyme. Besonders wichtig ist hier der Titel. Aber das alleine schon für die Leser. Eine Überoptimierung sollte aber dringend vermieden werden!

Hier gilt eher was bereits in den 70ern bekannt war. Überschriften sollen zum Lesen anregen. Das gilt bis heute so. Starke Emotionen, Motivation und Neugierde sind Dinge, die deine Überschriften wecken sollten. Das versteht Google auch anhand bestimmter Begriffe wie „wichtig“, „erfolgreich“ und „Überraschung“. Diese solltest du sinnvoll und gut verteilt einsetzen. Auch hier gilt nicht zu übertreiben und reißerische Titel zu vermeiden.

Es gibt mehr als Keywords

Aber es gibt mehr als nur Keywords. Viele, die sich mit SEO auseinandersetzen, schwören auf die richtige Verschlagwortung, Keyword-Analysen, etc. Das ist auch nicht falsch. Aber oft wird es zu eindimensional betrachtet. Denn Keywords sind nicht nur Worte. Sie stehen in einem Kontext. Wir haben bereits in einem anderen Beitrag über sogenannte Keyword-Cluster gesprochen.

Context is King

Und dieser Kontext ist eben auch bei Überschriften nicht unwichtig. Das bezieht sich auf das sogenannte Information Retrieval, zu dem wir ebenfalls einen Beitrag geschrieben haben. Suchmaschinen verknüpfen automatisch niedrigere Hierarchien mit höheren. Das ist nur logisch, wenn man bedenkt, dass eine Überschrift ja immer ein Teilthema der überliegenden Überschrift ist. Ist der Titel eines Artikels beispielsweise „Handys“, ist die Unterüberschrift „Display“ schließlich ein Teil des Handys. Das verstehen Leser genauso wie Suchmaschinen.

Displays könnten zwar andere sein, beispielsweise am Desktopmonitor, aber hier steht die Unterüberschrift eben im Kontext. Und das ist der springende Punkt. Dadurch steht „Display“ hier selbstständig in Assoziation mit dem sogenannten Hyperonym (Oberbegriff) „Handy“. Das nennt sich auch Subordination. Es ist also völlig ausreichend die Überschrift auch so anzulegen, solange sie hierarchisch korrekt sind. Es wäre sogar eher schlecht als Unterüberschrift „Handydisplay“ zu wählen, da Suchmaschinen das als Überverschlagwortung, also ein Übermaß an Keywords, interpretieren können.

Der Kontext hört nicht auf

Dazu sollte man aber in jedem Fall berücksichtigen, dass Google, Bing und Co. nur Anbieter sind, aber deine Seite von verschiedenen Bots und Crawlern besucht und analysiert. Während ein Bot deine Texte statistisch auswertet, ist der nächste Crawler nur für die Indizierung der Links da. Daher muss man sich die Inhalte einer Seite auch immer in einem Gesamtkontext ansehen und nicht nur in Kleinklein, wie Überschriften.

Daher stehen Überschriften auch nicht nur zueinander im Kontext, sondern auch zum darin liegenden Texten, Bildern und Videos. Das ist für eine Suchmaschine besonders dann wichtig, wenn Überschriften sogar doppeldeutig sein könnten. Dann braucht auch Google mehr Kontext.